Die Quantenphysik ist ohne Zweifel eine der faszinierendsten und umstrittensten Disziplinen unserer Zeit. Obwohl viele von dieser Wissenschaft gehört haben, verstehen nur wenige wirklich, wie revolutionär sie ist. Es gibt einen Aspekt der Quantenphysik, der selten diskutiert wird und den viele Wissenschaftler mit materialistischer Weltanschauung lieber ignorieren oder herunterspielen: ihre metaphysischen Implikationen.
Aber was ist Metaphysik? Dieser Begriff wird oft mit etwas Esoterischem in Verbindung gebracht, hat aber tatsächlich tiefe Wurzeln in der westlichen Philosophie. Für Aristoteles bezeichnete „Metaphysik" das Studium des Seins als solches, die Suche nach den letzten Ursachen der Wirklichkeit. Es handelt sich also nicht um abstrakte Spekulationen, sondern um grundsätzliche Fragen: Was ist die Welt? Was bedeutet „existieren"?
Heute zwingt uns die Quantenphysik, diese Fragen in einem neuen und erstaunlichen Kontext erneut zu betrachten.
Im Mittelpunkt der Quantenphysik steht eine überraschende Entdeckung: Auf subatomarer Ebene beobachtet, verhält sich die Welt nicht so, wie wir es erwarten würden. Subatomare Teilchen – Elektronen, Photonen und andere Elementareinheiten – scheinen in einem unvorhersehbaren Tanz zu leben, in dem Unsicherheit und Wahrscheinlichkeit herrschen. Die zentrale Gleichung der Quantentheorie, die Schrödingergleichung, beschreibt diesen Tanz als Wahrscheinlichkeitswelle. Die Teilchen, die wir uns als feste Korpuskeln vorstellen, sind es in Wirklichkeit nicht. Jedes Teilchen hat die „Wahrscheinlichkeit", in unendlich vielen „überlagerten" Zuständen zu existieren oder, besser noch, sich potentiell in ihnen zu befinden, jedoch in keinem definierten Zustand. Wann wird sich diese Situation ändern?
Wahrscheinlichkeitswellen scheinen nur dann in konkrete Realitäten „zusammenzufallen", wenn sie beobachtet werden. Mit anderen Worten: Was in der Quantenwelt geschieht, hängt vom Eingreifen eines Beobachters ab. Erst durch eine Beobachtung wird das Teilchen zu einem Korpuskel. Max Planck, einer der Väter der Quantenphysik, hat dies von Anfang an verstanden. Im Jahr 1931 erklärte er:
„Ich betrachte das Bewusstsein als grundlegend. Ich betrachte die Materie als aus dem Bewusstsein abgeleitet."
Ein emblematisches Experiment der Quantenphysik ist das Doppelspaltexperiment. Stellen Sie sich vor, Sie schießen Teilchen – etwa Elektronen – auf einen Bildschirm mit zwei Schlitzen. Wenn man das Geschehen nicht beobachtet, erzeugen die Teilchen ein Interferenzmuster, das heißt, sie verhalten sich wie sich überlappende Wellen. Betrachtet man jedoch, durch welchen Spalt welches Teilchen hindurchgeht, ändert sich das Muster: Die Teilchen verhalten sich wie feste Objekte und nicht mehr wie Wellen.
Dieses Experiment, das erstmals im 19. Jahrhundert von Thomas Young durchgeführt und dann im Quantenschlüssel neu interpretiert wurde, macht einen sprachlos. Wie kann eine Beobachtung das Verhalten eines Teilchens verändern?
Für den wissenschaftlichen Materialismus ist die Behauptung, dass der Beobachter in der Realität eine Rolle spielt, nicht nur ketzerisch; es ist eine Bedrohung all seiner Gewissheiten. Tatsächlich betrachtet die materialistische Wissenschaft das Universum als etwas Eigenständiges, „da draußen", das unabhängig von jeglicher Interaktion mit Lebewesen ist. Die Idee, dass der Beobachter ein integraler Bestandteil des Quantenprozesses ist, öffnet die Tür zu tief metaphysischen Überlegungen: Welche Rolle spielt das Bewusstsein im Universum? Dadurch wird das Bewusstsein – die Anwesenheit eines bewussten Beobachters – zurück zum Kern des Phänomens gebracht.
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